-Persönlichkeit mit Nebenwirkung
Ich bin nicht einfach nur da. Ich hinterlasse Spuren – in Holz, in Köpfen, im Leben.
Ich bin Bildhauerin, Dozentin, Wegbegleiterin. Ich denke quer, formuliere direkt und schaffe Dinge, die bleiben. Meine Hände verstehen das Material, mein Kopf sucht ständig nach neuen Wegen, und mein Herz schlägt für das Unfertige, das noch werden will.
Meine Skulpturen sind keine bloßen Objekte – sie haben eine Präsenz, eine Energie. Sie erzählen von Kraft, Brüchen und Schönheit abseits des Perfekten. Ich lasse Holz sprechen, lasse Formen wachsen, gebe Struktur, wo andere nur Chaos sehen.
Als Dozentin öffne ich Räume – für Kreativität, für handwerkliches Können, für echten Ausdruck. Ich lehre nicht nur Technik, sondern auch Mut: den Mut, das eigene Potenzial zu erkennen, Neues zu wagen und auch mal gegen den Strich zu arbeiten.
Und dann gibt es noch eine andere Seite von mir: die Arbeit mit Menschen, die ihren Platz (wieder)finden wollen. In der sozialen Arbeit unterstütze ich Menschen dabei, neue Perspektiven zu entdecken, Strukturen aufzubauen und sich selbst anders wahrzunehmen. Es ist spannend, mit den Menschen Kompetenzen und Ressourcen zu finden– um daraus Möglichkeiten zu formen.
Mein Wissen ist fundiert, mein Blick ungeschönt, meine Arbeit ein Wechselspiel aus Kontrolle und Loslassen. Wer sich auf meine Kunst, meine Kurse oder einfach auf mich einlässt, wird eine Nebenwirkung spüren: ein bisschen mehr Klarheit, ein bisschen mehr Tiefe, vielleicht sogar ein bisschen mehr von sich selbst.
Einfach ich. Und wenn das Spuren hinterlässt – umso besser

Kunst als Weg –
mein Werdegang in Holz, Stein und Form
Die Bildhauerei war für mich nie nur Handwerk. Sie war immer eine Entdeckungsreise – zum Material, zur Form und zu mir selbst. Der Werkstoff lehrt Geduld, Widerstand und Hingabe, und genau diese Qualitäten haben mich geprägt.
Holz ist mein Material. Lebendig, warm, mit eigener Struktur und Geschichte. Ich liebe es, seine Maserung zu erspüren, es Schicht für Schicht freizulegen, bis es seine endgültige Form findet. Doch auch Stein hat mich begleitet – besonders Speckstein, dessen Weichheit und Farbigkeit mich dazu brachte, meine Erfahrungen in drei Fachbüchern festzuhalten. Diese Bücher vermitteln nicht nur Techniken, sondern laden zum Experimentieren ein, zum Erkunden der eigenen kreativen Sprache.
Kunst ist mehr als das einzelne Werkstück. Ich habe viele Jahre als Dozentin und Kursleiterin gearbeitet, Menschen ermutigt, den ersten Schnitt zu setzen, ihre eigenen Formen zu entdecken. Dieser Austausch war immer ein Geben und Nehmen – eine kreative Dynamik, die mich ebenso geprägt hat wie das Arbeiten mit meinen Händen.
Stein und Holz allein war mir nie genug. Lange Zeit war ich im Formenbau tätig – mit anderen Materialien, in komplexen, oft herausfordernden Prozessen. Präzision, technisches Verständnis und kreatives Denken gehen hier Hand in Hand. Es ist eine Arbeit, die mich gelehrt hat, dass jede Form eine Geschichte hat – und dass die Umsetzung in die Vervielfältigung oft genauso spannend ist wie die Idee selbst.
Der Formenbau war ein wichtiger Teil meines Schaffens – eine komplexe, oft herausfordernde Tätigkeit mit unterschiedlichsten Materialien. Hier traf handwerkliches Können auf technisches Verständnis, freies Gestalten auf präzise Planung.
Momentan ist mein künstlerischer Weg im Umbruch. Aber Holz, Stein, Form und Lehre – all das bleibt ein Teil von mir. Vielleicht werde ich bald wieder selbst erschaffen, vielleicht lehre ich auf eine neue Weise. Vielleicht ist genau jetzt die Zeit, neue Verbindungen zu schaffen.