Einfach ich

Kunst als Weg –

Die Bildhauerei war für mich nie nur Handwerk. Sie war immer eine Entdeckungsreise – zum Material, zur Form und zu mir selbst. Der Werkstoff lehrt Geduld, Widerstand und Hingabe, und genau diese Qualitäten haben mich geprägt.

Holz ist mein Material. Lebendig, warm, mit eigener Struktur und Geschichte. Ich liebe es, seine Maserung zu erspüren, es Schicht für Schicht freizulegen, bis es seine endgültige Form findet. Doch auch Stein hat mich begleitet – besonders Speckstein, dessen Weichheit und Farbigkeit mich dazu brachte, meine Erfahrungen in drei Fachbüchern festzuhalten. Diese Bücher vermitteln nicht nur Techniken, sondern laden zum Experimentieren ein, zum Erkunden der eigenen kreativen Sprache.

Kunst ist mehr als das einzelne Werkstück. Ich habe viele Jahre als Dozentin und Kursleiterin gearbeitet, Menschen ermutigt, den ersten Schnitt zu setzen, ihre eigenen Formen zu entdecken. Dieser Austausch war immer ein Geben und Nehmen – eine kreative Dynamik, die mich ebenso geprägt hat wie das Arbeiten mit meinen Händen.

Stein und Holz allein war mir nie genug. Lange Zeit war ich im Formenbau tätig – mit anderen Materialien, in komplexen, oft herausfordernden Prozessen. Präzision, technisches Verständnis und kreatives Denken gehen hier Hand in Hand. Es ist eine Arbeit, die mich gelehrt hat, dass jede Form eine Geschichte hat – und dass die Umsetzung in die Vervielfältigung oft genauso spannend ist wie die Idee selbst.

Der Formenbau war ein wichtiger Teil meines Schaffens – eine komplexe, oft herausfordernde Tätigkeit mit unterschiedlichsten Materialien. Hier traf handwerkliches Können auf technisches Verständnis, freies Gestalten auf präzise Planung.

Momentan ist mein künstlerischer Weg im Umbruch. Aber Holz, Stein, Form und Lehre – all das bleibt ein Teil von mir. Vielleicht werde ich bald wieder selbst erschaffen, vielleicht lehre ich auf eine neue Weise. Vielleicht ist genau jetzt die Zeit, neue Verbindungen zu schaffen.